Leserbrief der

vom 06.11.2021

Waren es wendländische Trolle?

Betrifft: Artikel „Ärger wegen 5G-Sendemast“ (EJZ vom 23. Oktober)

By the way, die Gedelitzer und Marlebener Bürger sind nicht blöd und uninformiert, was Mobilfunk und schnelles Internet betrifft.

Als es um die Verkleinerung des Landschaftsschutzgebiets oder um die Industrieanlage mit Windkraft im Trebeler Wald ging, haben die Bürger ihr Wissen und ihre Meinung in Diskussionen hörbar eingesetzt. So etwas wird in der heutigen Zeit gelebte Demokratie genannt und fördert die politische Lebensqualität, besonders in der Provinz.

Jetzt ist das Erschreckende und der Skandal, dass unsere gewählte Vertreterin aus Gedelitz und die Vertreter der anderen Dörfer, ohne Bedenken und ohne mit der Wimper zu zucken, nicht die Bürger einbezogen haben. Ich werde den Eindruck nicht los, dass diese Vorgehensweise vom „Vertraulichkeitsrat“ Trebel noch getoppt wurde, indem auch noch der Ortsvertrauensmann aus Marleben ausgebootet wurde. Obwohl ausdrücklich im Papier der Mobilfunkstrategie der Bundesregierung (verabschiedet November 2019) der Punkt: „Kommunikation mit Bürgern und Technologiefolgenabschätzung zu Netzausbau und 5G-Technik“, um „mutmaßliche Gesundheitsgefahren durch elektromagnetische Felder zu erläutern“, aufgenommen wurde.

In einer Pressemitteilung von Vodafone (10. März) mit der Überschrift: „5G für Landkreis Lüchow-Dannenberg“ wurde auch die Gemeinde Trebel aufgeführt. Wegen dieser Information stellte ich eine schriftliche Einwohnerfrage, da ich wissen wollte, ob Vodafone bereits in Kontakt bezüglich 5G mit dem Gemeinderat Trebel getreten ist. Dies hat Bürgermeister Torsten Breese in der Gemeinderatssitzung am 19. Oktober verneint. Wahrscheinlich waren es die wendländischen Trolle – soll es wirklich geben – , die entschieden haben, dass rund 300 Meter vom nächsten Wohnhaus ein 5G-Sendemast aufgestellt wird. War es Big Data persönlich?

In Politikserien würde ein Untersuchungsausschuss gefordert. Das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz beginnt mit dem Satz: „Die Gemeinden, die Samtgemeinden, .... verwalten ihre Angelegenheiten im Rahmen der Gesetze eigenverantwortlich mit dem Ziel, das Wohl ihrer Einwohnerinnen und Einwohner zu fördern.“

Die Vorgehensweise des Gemeinderates ist nach meinem Empfinden nicht entschuldbar, gerade weil es hier um die Gesundheit von Menschen und Tieren geht. Deshalb fordere ich den Gemeinderat Trebel eindringlich auf, künftig die Themen der nicht öffentlichen Sitzung in der amtlichen Bekanntmachung in der EJZ und auf der Homepage der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) zu veröffentlichen. Andere Gemeinden im Wendland zeigen so Transparenz und Bürgernähe.

Adelheid Danielowski,
Gedelitz

Bearbeitet am: 07.11.2021/ad


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