Leserbrief

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vom 30.07.2011

»Gegen Ausbeutung der Tiere»

Betrifft: Artikel »Wütend auf den Aufhetzer»» (EJZ vom 23. Juli)

»Achtung vor dem Leben, Respekt vor der Schöpfung, Verantwortung für die Mitlebewesen», all das wünsche ich mir auch. Und wäre Lüchow nicht so weit von München entfernt, wäre ich bestimmt mit zu der Kundgebung auf dem Lüchower Martkplatz gekommen, denn die schlimmen Zustände in »Tierfabriken», wie sie auch dort in der Gegend entstehen sollen, sind auch mir ein Gräuel - solche Anlagen gehören verboten! Sie sind eine Schande nicht nur für den Bauernstand, sondern für die ganze Menschheit.

So darf man mit fühlenden Wesen nicht umgehen.

AbL-Sprecher Eckehard Niemann ist kein »Aufhetzer», wie einige Leute polemisch behaupten, im Gegenteil, er ist eine Integrationsfigur: Eckehard Niemann hat es in diplomatischer Weise geschafft, Bauern, Tierschützer, Bürgerinitiativen und andere Verbände unter einen Hut zu bringen. Es ist eine Bewegung geworden, ein runder Tisch, an dem die Bedürfnisse aller in fairer Weise diskutiert werden. Wirkliche Bauern leiden ja auch unter der Industrialisierung der Landwirtschaft, wenn auch Bauernverbands- und Industrialisierungs-Funktionäre eher Werbung für die Massenproduktion machen.

Dass die Gegendemonstranten Niemanns Angebot zu einer Diskussion nicht annehmen wollten, weil sie sich »an den Pranger gestellt» meinten, ist eigentlich bezeichnend. »An den Pranger gestellt» werden nämlich nur Leute, die halt auch »Dreck am Stecken haben», und das hat jeder, der für solche tierquälerischen Massenställe eintritt. Vielleicht sind diese industrialisierten Massenbetriebe nach dem geltenden Recht legal, weil unser Tierschutzgesetz den Namen nicht verdient und eigentlich in »Tiernutzungsgesetz» umbenannt werden müsste.

Aber nicht alles, was legal ist, ist auch ethisch vertretbar. Deshalb sprechen sich immer mehr Menschen gegen die Ausbeutung der Tiere und gegen die durch die Massenbetriebe verursachte Umweltzerstörung aus. Sie wollen - so wie die 200 Demonstranten - bäuerliche Kleinbetriebe mit artgerechter Tierhaltung und eine intakte Umwelt. So wie ich auch. Deshalb wünsche ich Eckehard Niemann viel Erfolg bei seinen positiven Bemühungen.

Angelika Wohlfarth,
München

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