Leserbrief

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vom 27.07.2011

Weg in die Sackgasse

Betrifft: Protestaktion gegen Massentierhaltung

Viele Landwirten stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, und das Wasser steht ihnen bis zum Hals. Das ist eine Folge des auch vom Bauernverband unterstützten, ja, zum Teil sogar von diesem geforderten Strukturwandels in der Landwirtschaft, der früher zutreffend als Kannibalismus in der Landwirtschaft bezeichnet wurde. Wer heute, wie es Eckehard Niemann tut, die Zusammenhänge aufzeigt und daran erinnert, wer die existenzbedrohenden Verhältnisse einführte und gutheißt, wird diffamiert, weil die Argumente fehlen.

Das »Bündnis Bauernhöfe statt Agrarfabriken» setzt sich gerade für die bäuerliche Landwirtschaft ein und will die Industrialisierung der Landwirtschaft aufhalten, die von den Integratoren forciert wird und die selbstständige Landwirte in die Abhängigkeit treibt.

Leider trifft aber für viele Landwirte immer noch das Sprichwort zu, dass die allerdümmsten Kälber ihre Schlächter selber wählen. Kapiert denn keiner von denen, die jetzt noch Mastställe bauen, dass der Weg in die Sackgasse führt? Spätestens in fünf Jahren muss ein neuer Stall her, weil schwindende Gewinne ausgeglichen werden müssen. Gleichzeitig steigt der Überschuss, der subventioniert exportiert werden muss. Immer mehr Menschen erkennen den aberwitzigen Zusammenhang von industrialisierter Massen-Fleischproduktion, die die Nutztiere längst zu direkten Nahrungskonkurrenten machte, für die Regenwaldzerstörung und den Hunger in der Welt (mit-)verantwortlich ist, bäuerliche Existenzen in den Importländern vernichtet und hier die Umwelt durch nicht exportierbare Mist- und Güllemengen belastet.

Eckard Wendt, Stelle,
Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung

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