Leserbrief der


vom 29.07.2023

Versteppung in Kauf nehmen?

▶ Betrifft: Artikel „Legal, aber trotzdem zu viel“ (EJZ vom 18. Juli)

Die Grundwasserlage im Landkreis ist hochproblematisch. Um das festzustellen, braucht es nur den Schritt vor die Tür: Die Birken sind abgestorben, die großen Bäume an den Feldrändern zeigen Trockenschäden, ebenso der Baumbestand in den Wäldern, dorfbildprägende Eichen müssen gefällt werden. Gräben und Tümpel sind leer. Biotope trocknen aus, auch weil nicht oder illegal genehmigte (!) Entnahmestellen in nächster Nähe Wasser ziehen – was, wohlgemerkt, weder sanktioniert noch verhindert wird. Die verantwortlichen Stellen, insbesondere die untere Wasserbehörde, lavieren auf Anfragen um konkrete Antworten herum, meist mit dem Hinweis, dass die Lage noch zu wenig erforscht und dokumentiert ist. Ein undurchdringlicher bürokratischer Dschungel und/oder nicht offen gelegte Einflussnahmen scheinen jede konkrete wirksame Maßnahme zu verhindern.

Nun soll ein Konzept erarbeitet werden. Wer macht das? Sind alle Betroffenen (Landwirte, Anwohner, Politiker, Naturschutz) beteiligt? Wie lange dauert es, bis daraufhin gehandelt wird? Wann wird die akute Problemlage endlich als eine dramatische realisiert? Wann endlich werden die Entnahmeregelungen angepasst und kreisweit konkrete Maßnahmen zur Wasserrückhaltung ergriffen – wie zum Beispiel von der Vernässungsinitiative Luckau vorgemacht? Das muss doch alles deutlich schneller gehen – oder wollen wir ernsthaft die Versteppung des Landkreises in Kauf nehmen?

Danke für die kritische und ausdauernde Berichterstattung zum Thema in der EJZ. Bitte weitermachen!

 

Angela Hartig,
Langendorf

Bearbeitet am:29.07.2023 /ad


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