Leserbrief

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vom 08.08.2020

Beregnung bei Sonne

Betrifft: Feldberegnung und Ertragsmaximierung

Wenn man durch die Wälder im Ostkreis fährt, sieht man große, braune Areale, vertrocknete Fichten, gestresst von Trockenheit, vernichtet vom Borkenkäfer, aber auch sterbende alte Eichen und Birken am Straßenrand.

In der Feldmark ist überall heftige Beregnung zu sehen, manchmal mehrere Maschinen auf einem Schlag, und das auch tagsüber bei Sonne und Wind, obwohl Studien nachgewiesen haben, dass dann maximal 50 Prozent des Wassers dort ankommt, wo es benötigt wird. Beregnet werden Zuckerrüben, Kartoffeln (vor dem Totspritzen oder Abschlegeln) und Mais, hauptsächlich für Biogasanlagen.

Im späten Frühjahr und frühen Sommer dagegen werden Raps und Getreide beregnet. Dabei geht es, zumindest im Jahr 2020, nicht um eine Missernte, sondern um Ertragsmaximierung. Ein Unterschied zwischen ökologischem und konventionellem Anbau besteht hier nicht.

Alle tun es, obwohl jeder wissen könnte, dass da das Wasser unserer Nachfahren verpulvert wird, da seit Jahren mehr Grundwasser entnommen wird als neu entsteht.

Diskutiert man mit Bauern über ökologische Themen, kommt oft die Aussage: „Wir Bauern wirtschaften seit Jahrhunderten so, dass unsere Hofnachfolger weiter Bauern bleiben können. Wir denken in Generationen!“

Man höre und staune.

Aber auch große Teile der übrigen Gesellschaft scheren sich nicht um den sparsamen Verbrauch der knappen Ressource Wasser. Es wird Rasen gesprengt, werden Autos gewaschen und Pools gefüllt, frei nach dem Motto: nach uns die Sintflut beziehungsweise die Sahara.

Wolfgang Eisenberg,'
 Bösen

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