Leserbrief

der

ejzmini.gif (1299 Byte)

vom 04.07.2020

„Wer will noch mal, wer hat noch nicht?“

Betrifft: Debatte über Entlassungen aus dem Landschaftsschutzgebiet in der Gemeinde Schnega (EJZ vom 24. Juni) Guter Rat ist teuer, so weit so gut, so schön – ein schlechter Rat kommt meist teuer zu stehen.

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Eine Nachlese der Bürgerinitiative Aura Integra zum Artikel von Herrn Kassel über die Schnegaer Version der ominösen Veranstaltungsreihe „Entlassung aus dem Landschaftsschutz“.

Frau Gerstenkorn wird hier zitiert: „Nach ihrem Vorschlag würden nur Grundstücke, die in irgendeiner Art bereits bebaut sind, aus dem Landschaftsschutz entlassen. Dies könnten allerdings auch sehr große Grundstücke sein.“ Diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen. Es wurden in Molden/Proitze nur Grundstücke ausgewiesen, die nicht bebaut sind.

Die Vorschläge sind ein Ausverkauf des Landschaftsschutzes, denn in einem Rundumschlag sollen Gebiete um Molden und Proitze lückenlos „entlassen“ werden. Zählt man noch die Beschlussfassung vom 15. November 2019 hinzu, in der die Gemeinde für den Bau von Windenergieanlagen ein großes Flurstück aus dem Landschaftsschutz zur Entlassung beantragt hat, dann bleibt vom Landschaftsschutz nichts übrig.

Die Mentalität, sich hier der Natur zu bedienen, ist in vollem Umfang auch bei den Grundstückseigentümern angekommen. Die einzige Gegenstimme, welche dieses zweifelhafte Verfahren nicht unterstützen wollte, kam vom Grünen-Ratsmitglied Holger Behn.

Der Sinn von Landschafts-, Natur- und Vogelschutz, die Integrität der gesetzlich geschützten Biotope, die Zusammenhänge von Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz eröffnen sich diesem Gemeinderat bis auf eine einzige Stimme nicht.

Der Schnelldurchgang war von der Gemeinde erwünscht und von den Ratsmitgliedern nicht beanstandet worden. Sie haen es in ihrer Hand, eine Informationsveranstaltung hierzu anzusetzen und nicht nur eine Einwohnerfragestunde.

 In der EJZ hatte Frau Gerstenkorn die nicht stattfindende Informationsveranstaltung mit der Corona-Pandemie begründet – glaubwürdig?

 In der Amtlichen Bekanntmachung zu dieser Ratssitzung war unter Punkt 4 die Erörterung vorgesehen und als letzter Punkt die Fragestunde für die Einwohner. Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt. Um den Tatbestand zu korrigieren, dass im Landkreis Grundstücke seit Jahrhunderten bebaut sind, die dem Landschaftsschutz unterliegen, braucht es diese Offensive gegen den Landschaftsschutz nicht. Die in diesem Artikel falsch zitierte Aussage von Jobst Quis bezog sich auf diesen Tatbestand. Von daher spricht alles dafür, dass die Aussage, dass diese berechtigten Vorhaben lediglich einen Vorwand darstellen, wie hier in Molden eindeutig erwiesen, um Flächen aus dem Landschaftsschutz zu nehmen, den Naturschutz langfristig zu schädigen und zu untergraben, mit dem Ziel, Bauvorhaben in Bezug auf die Windkraftanlagen durchsetzen zu können, eine völlig richtige Bewertung dieser Vorgänge hier in der Gemeinde ist.

Sigrid Maria Groh,
Molden, für die
Bürgerinitiative Aura Integra

zurück zur Homepage