Dreistigkeit nicht zu überbieten
Betrifft: Artikel "Mais, wo keiner sein sollte" (EJZ vom 24. August)
Es scheint allgemeine Praxis zu sein, dass Landwirte die öffentlichen Wege Stück für Stück vereinnahmen.
Dies kann man überall feststellen, wenn man viel in der Natur unterwegs ist. Es wird sicherlich keinem Landwirt ein Vorwurf gemacht, wenn die letzte Pflugschar noch ein Stück vom Weg erwischt. Wenn dies aber jedes Jahr passiert, ist bald nicht mehr viel von den für die Natur so wichtigen Wegesrändern übrig. Dann kann man nur noch von Diebstahl öffentlichen Eigentums reden, der geahndet werden muss.
Einen ganzen Weg umzupflügen, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Dieser
Weg ist sogar noch in der Broschüre "Auf Trab im Wendland" als offizieller
Reitweg ausgewiesen. Da lassen sich die Samtgemeinde und der Landkreis von der
Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) als ausgezeichnete "Pferdefreundliche
Region" feiern, aber auf der anderen Seite wird versucht, das Umpflügen eines
Reitweges nachträglich durch Verpachtung zu legalisieren, anstatt hier derartige
Straftaten zu sanktionieren und nicht noch Beihilfe zu leisten. Dies kommt einer
Aufforderung an alle Landwirte gleich, sich öffentliches Eigentum anzueignen.
Es gibt sicherlich bei uns Pferdeleuten auch schwarze Schafe wie eben bei den
Landwirten auch. Der Berufsstand hat aber zurzeit an so vielen Fronten zu
kämpfen, dass nicht noch ein neuer Konflikt aufgemacht werden muss. Ich fordere
daher den Jamelner Gemeinderat um Bürgermeister Sperling auf, dieses Verhalten
nicht noch zu unterstützen, indem der Weg verpachtet wird. Ich weiß in diesem
Punkt viele Pferdeleute und Jamelner Bürger hinter mir.
Uwe Ebbighausen,
Reiter, Fahrer und Landwirt,
Breselenz